Freiwillige Feuerwehr Ahlen - Löschzug Dolberg
Geschichte



Die Anfänge (1890 - 1927)

In früheren Jahrzehnten bestand für alle Männer vom 18. Lebensjahr an die Pflicht, sich bei Bränden und Notständen für Lösch- und Helferarbeiten zur Verfügung zu stellen. "Zwangsfeuerwehr" wurde diese "staatlich verordnete Pflicht" im Volksmund genannt. Die Löschgeräte bestanden damals aus einer handbetriebenen Druckspritze, die von Pferden gezogen und mit Hilfe von Eimern und Fässern mit Wasser befüllt wurde. Die "Alarmsirene" war zu dieser Zeit die Kirchenglocke der St. Lambertus Kirche. Im Jahr 1900 wurde dann eine Steigergruppe gegründet, deren Mitglieder - zu dem Zeitpunkt nur Männer- dazu verpflichtet waren, monatliche Übungen durchzuführen. Erst während des 1. Weltkrieges wurden auch Frauen zum Feuerlöschdienst herangezogen. Als 1914 Blitzschläge zwei Großbrände in Dolberg verursachten, kam er erstmalig zur Zusammenarbeit der Feuerwehren Dolberg Uentrop, Hamm, Haaren und Ahlen, die nach erfolgreichem Einsatz belohnt wurden (das Schnapsfass war vorher von dem Gastwirt, dessen Haus u.a. gebrannt hatte, wohlweislich in Sicherheit gebracht worden...).



Die Entstehung (1927 - 1939)

Ein entscheidendes Datum im Dolberger Feuerwehrwesen war der 25. September 1927, als die Zwangsfeuerwehr zur "Freiwilligen Feuerwehr Dolberg" umgestaltet wurde. Es meldeten sich 58 Männer zum freiwilligen Dienst. Bald darauf wurde von den musik begeisterten Männern auch eine Feuerwehrkapelle gegründet, die von nun an bei den monatlichen Übungen vorweg marschierte. Das Übungen auch zum Ernstfall werden können, musste man 1932 feststellen, als der bei einem Probealarm eingesetzte (angeblich) "ungefährliche" Feuerwerkskörper ein Gehöft in Brand setzte. Die Ausbildung der Feuerwehr war der Zeit entsprechend militärischer Art und es kam vor, dass die Männer ihren Feuerwehrdienst nicht mehr ausüben konnten, weil sie zur Wehrmacht eingezogen wurden.




Der 2. Weltkrieg (1939 - 1945)

Zu Beginn des Krieges wurde die Dolberger Feuerwehr motorisiert: Ein Kraftwagen mit Anhänger und tragbarer Motorspritze wurde angeschafft. Die Einsatzfähigkeit der Kameraden war jedoch nur bedingt möglich, da - wie bereits erwähnt - viele zum Kriegsdienst herangezogen wurden. Um aber bei Katastrophen einigermaßen Hilfe zu gewährleisten, wurde die Dolberger Feuerwehr durch Jugendliche (Feuerwehr H.J.) erweitert. Die Kriegsgeschehnisse forderten auch in DOlberg einen permanenten Einsatz der Feuerwehr, was zur Folge hatte, dass Geräte und Material arg in Mitleidenschaft gezogen wurden. Da Neuanschafftungen zu dieser Zeit nicht möglich waren, stand die Feuerwehr bei Kriegsende auf dem Nullpunkt: Der totale Krieg hatte auch für die Dolberger Wehr das totale Ende gebracht.




Nachkriegszeit (1945 - 1952)

Nach Normalisierung der Verhältnisse begann der erneute Aufbau der Feuerwehr und 1949 erklärten sich genügend Männer bereit, bei der Freiwilligen Feuerwehr mitzuwirken. Als Zugfahrzeug diente zunächst ein PKW aus alten Wehrmachtsbeständen, eine alte Motorspritze plus ein Rest alter Schläuche. Doch schon bald war die Gemeinde Dolberg in der Lage, die Einsatzfähigkeit der Wehr zu erhöhen. Am 12. Oktober 1952 wurde dann das 25-jährige Jubiläum der "Freiwilligen Feuerwehr Dolberg" gefeiert.




Dreiländer-Übung (1952 - 1969)

Im Oktober 1953 fand eine Gemeinschaftsübung der Feuerwehren Dolberg, Ahlen und Heessen statt. Als "Brandherd" wurde - passenderweise - die Schnapsbrennerei Hase auserkoren. 1000 m Schläuche mussten bis zur Lippe gelegt werden. Schon nach 16 min. konnte das erste Strahlrohr Wasser geben. Der "Brand" wurde mit insgesamt 6 Rohren bekämpft und nach 2 Stunden war die Übung - auch dank guter Zusammenarbeit - erfolgreich beendet. Die "Nachlöscharbeiten" in der örtlichen Gastwirtschaft sollen dann länger gedauert haben...Diese Dreilänger-Übungen wurden im jährlichen Wechsel bis 1969 beibehalten. In den folgenden Jahren wurde Aufbauarbeit weiter vorangetrieben; einerseits durch Neuanschaffungen von Löschfahrzeugen, Pumpen etc. und andererseits durch gute Ausbildung der Einsatzkräfte, so dass die Feuerwehr immer schlagkräftiger und beweglicher wurde. Auch auf die Kameradschaftspflege wurde viel wert gelegt und durch Feste und Feiern wurde das Gemeinschaftsgefühl - nicht nur untereinander, sondern auch mit der Dorfgemeinde - gestärkt. Als 1963 durch die Übernahme eines Großlöschfahrzeuges eine für Dolberg maximale technische Ausrüstung erreicht war, tauchte ein Platzmangelproblem auf, so dass Fahrzeuge und Gerätschaften außerhalb des alten Feuerwehrgerätehauses Notquartiere beziehen musten. Der Wunsch nach einem neuen Feuerwehrgerätehaus wurde laut und ging 1966 mit der Fertigstellung des neuen Gerätehauses in Erfüllung, dass dann pünktlich zum 40-jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Dolberg bezogen werden konnte. Dank dieser und anderer Maßnahmen sowie gemeinschaftlicher Aktivitäten stieg die Zahl der Mitglieder auf 34 Feuerwehrmänner bis 1969.




Löschzug IV (1969 - 1982)

Als am 1. Juli 1969 die bis dahin selbständige Gemeinde Dolberg in die Stadt Ahlen eingegliedert wurde, trat auch für die Freiwillige Feuerwehr Dolberg eine große Wende ein: bisher selbständig, wurde sie nun als Löschzug IV in die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Ahlen eingegliedert. Dies hatte einerseits Nachteile wie die Aufgabe der Selbständigkeit, aber auch Vorteile, weil durch die Verbesserung der Geräte und Löschfahrzeuge die Einsatzfähigkeit erhöht wurde. Bis zum 50-jährigen Jubiläum im Jahre 1977 wurde der Fuhrpark der Dolberger Feuerwehr auf fünf Fahrzeuger erweitert - ein Grund mehr zum Feiern! Der Umgang mit all den Fahrzeugen und Geräten machte jedoch eine noch intensivere Ausbildung notwendig, so dass der bis dahin vierwöchige zu einem zweiwöchigen Übungsturnus umgewandelt wurde. Im Jahre 1978 zählte die Dolberger Feuerwehr nun mehr 40 aktive sowie 161 passive Mitglieder. Ende 1982 durfte man dann das 55-jährige Bestehen mit einem großen Winterfest feiern.




Die Feuerwehr - "ein Mädchen für alles" (1983 - 1987)

Brände löschen war und ist sicherlich eine der Hauptaufgaben der Feuerwehr. Doch nicht so sehr Brände machen der Dolberger Feuerwehr zu schaffen, sondern in immer stärkeren Maße schwere Verkehrsunfälle auf Autobahn, Bundes- und Landstraße. 1984 war es mal wieder Zeit, ein neues, modernes Löschgruppenfahrzeug (LF 16 TS) anzuschaffen - "ein technisches Wunderwerk", so der damalige Zugführer Gerhard Holtmann - das vielseitig einsetzbar war, und dies auch gleich bei einem Brand unter Beweis stellen musste. Vielseitig einsetzbar sind auch die Kameraden von der Feuerwehr: ob bei Gasausbrüchen, Rettung von Scheinen aus der Güllegrube, Brandwache stellen bei Festen und Feiern oder sogar bei NATO-Übungen - alles ist möglich und wird vorbildlich erledigt. 1987 durfte dann das 60-jährige Bestehen der "Freiwilligen Feuerwehr Dolberg" mit einem Kommando "Wasser marsch!" gefeiert werden.




Unser Dank an M. Prinz für Ihre Hilfe beim Zusammenfassen der Laufbahn von Löschzug Dolberg

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